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Kreuzigungsgruppe am Grohl  –  Weiterführende Informationen

Die Kreuzigungsgruppe beim Grohl

Mitten in Durbach steht beim Grohl die Kreuzigungsgruppe. Karwoche und Osterzeit geben besonderen Anlass, den Sinn und die Geschichte dieses Denkmals etwas näher zu betrachten.

Tagtäglich fährt oder geht ein Großteil unserer Bevölkerung an dieser Kreuzigungsgruppe vorbei, ohne diese jemals mit etwas Besinnlichkeit angesehen zu haben. Die gesamte Figurengruppe stammt aus dem Jahre 1789 und wurde damals vermutlich von der Familie Zorn von Bulach errichtet, auf dessen Grundstück die Kreuzigungsgruppe auch heute noch steht. Das Kreuz mit dem Corpus stammt aus dem Jahre 1864, wobei nicht feststellbar ist, ob dieses nur als Ersatz für ein bereits vorhandenes Kreuz errichtet wurde.

Umsäumt von 2 großen Lindenbäumen stand die Kreuzigungsgruppe bis vor wenigen Jahren weiter im jetzigen Straßengelände. Wegen einer Straßenverbreiterung wurde es weiter zurückversetzt. Die Gemeinde Durbach hat in den Jahren 1901 und 1956 durch die Bildhauer Joggerst bzw. Angelo Valentin eine Renovation durchgeführt.

Bis zur Errichtung einer Leichenhalle der Gemeinde im Jahre 1965 diente das Kreuz als „Einsegnungskreuz“ bei Beerdigungen. Während die Toten aus der näheren Umgebung direkt zur Einsegnung an das Kreuz und dann auf den Friedhof getragen wurden, wurden die Toten aus den Seitentälern des Durbachtales einschließlich Bottenau, mit einem Pferdegespann (in Durbach „Scharbo“ genannt) angefahren.

Auch bei anderen kirchlichen Angelegenheiten, Prozessionen oder bei der Palmweihe am Palmsonntag, war diese Kreuzigungsgruppe immer wieder eine Station, welche mit Blumen geschmückt als Altar und kultureller Treffpunkt diente. Auch heute noch ist das „Kreuz“ in Durbach ein Treffpunkt, den jeder kennt. Die Umwelteinflüsse haben schwere Schäden hinterlassen, sodass verschiedene Schriften kaum noch feststellbar bzw. bereits unwiederbringlich zerstört sind.

Die linke Figur zeigt die Gottesmutter Maria mit folgender Beschriftung:

„Neben dem Kreuz stand auch die Mutter Jesu.
Jesus sprach zu ihr – Frau sieh Deinen Sohn“.

Die rechte Figur stellt den Lieblingsjünger Johannes dar und zeigt als Beschriftung:

„Als auch Jesus den ihm so lieben Jünger sah,
sagte er zu ihm „Siehe Deine Mutter“.

Die gesamte Kreuzigungsgruppe ist aus rotem Sandstein gehauen.

Vielleicht finden wir bei Gelegenheit wieder einmal Zeit, dieses kostbare Denkmal mit Andacht zu beschauen.

Josef Werner, Durbach, in Heimatbeilage vom 8. April 1982

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